1. hanfplatz
  2. Blog
  3. Hanf-News
  4. Blogartikel

CBD in Österreich: So sieht die Zukunft für legalen Hanf aus

CBD in Österreich: So sieht die Zukunft für legalen Hanf aus - hanfplatz

CBD in Österreich: So geht es mit legalem Hanf weiter

Österreich und Cannabis. Wer gehofft hat, dass nach Jahren juristischer Grauzonen endlich Ruhe einkehrt, bekommt jetzt die nächste Regulierungsrunde serviert. Die Bundesregierung hat eine Novelle des Tabakmonopolgesetzes beschlossen, die festlegt, wie es mit legalem Hanf und CBD Produkten in den nächsten Jahren weitergeht. Klingt technisch, betrifft aber so gut wie jeden CBD Shop im Land und viele Konsumentinnen und Konsumenten, die sich an Blüten mit weniger als 0,3 Prozent THC gewöhnt haben.

Die wichtigsten Eckpunkte der neuen Regeln

Kern der Reform ist die klare Zuordnung von rauchbarem legalem Hanf zum Tabakmonopol. Damit hängt die Zukunft von CBD Blüten in Österreich direkt an Trafiken und bewilligten Tabakgroßhändlern. Für bestehende Hanfshops gibt es eine Übergangsfrist, die auf den ersten Blick großzügig wirkt und auf den zweiten Blick wie ein Countdown.

CBD in Österreich: Die Timeline im Überblick

  • Bis Ende 2028 dürfen bestehende Hanf und CBD Shops unter Auflagen weiterhin verkaufen.
  • Voraussetzung ist eine Hanf Lizenz, die bei der Monopolverwaltung beantragt werden muss.
  • Der Shop muss seit Beginn 2025 bestehen und überwiegend Hanfprodukte mit höchstens 0,3 Prozent THC im Sortiment haben.
  • Ab 2029 dürfen Cannabis Waren mit niedrigem THC Gehalt nur noch über genehmigte Großhändler bezogen und ausschließlich in Trafiken verkauft werden.
  • Nikotinbeutel und E Liquids fallen ab April 2026 unter die Tabaksteuer und werden nur noch in Trafiken oder lizenzierten Dampfershops verkauft.

CBD Shops zwischen Übergangsfrist und Enddatum

Offiziell soll die Übergangsphase den Hanfshops ausreichend Zeit für eine Neuorientierung geben. In der Praxis bedeutet das: Wer heute ein CBD Fachgeschäft betreibt, hat ein paar Jahre, um entweder Teil des neuen Systems zu werden oder ein neues Geschäftsmodell zu finden. Die Hanf Lizenz ist dafür Pflicht. Ohne Lizenz keine legale Blüte im Regal.

Die Bedingungen sind relativ eng gesteckt. Nur Betriebe, die schon Anfang 2025 aktiv waren und deren Hauptgeschäft in Hanfprodukten mit maximal 0,3 Prozent THC liegt, können diese Lizenz überhaupt beantragen. Späte Quereinsteiger sind damit außen vor.

Ab 2029 wandert der Verkauf von CBD Blüten endgültig in die Trafiken. Das Monopol auf sensible Genusswaren wird damit nicht nur verteidigt, sondern erweitert. Für viele bestehende Shops heißt das: Entweder Kooperation mit Trafiken, Umstieg auf andere Produktkategorien oder geordneter Rückzug. Die Übergangsfrist wirkt in diesem Licht weniger wie ein Geschenk und mehr wie eine verlängerte Abwicklungsphase mit freundlicher Formulierung.

Was bedeutet das für Konsumentinnen und Konsumenten?

Für Käuferinnen und Käufer von legalem Hanf wird der Alltag einfacher und unbequemer zugleich. Einfacher, weil der Staat klar vorgibt, wo die Produkte zu finden sind. Unbequemer, weil Vielfalt und Spezialisierung der CBD Shops in dieser Form kaum in die Trafikregale passen.

  • CBD Blüten unter 0,3 Prozent THC gibt es langfristig vor allem in Trafiken.
  • Die Produktauswahl orientiert sich stärker an den Großhändlern und deren Sortiment.
  • Durch die Anbindung an Tabaksteuer und Monopol sind Preissteigerungen realistisch.
  • Der Onlinehandel mit rauchbaren Hanfblüten wird weiter stark eingeschränkt bleiben.

Offiziell steht der Schutz der Jugend und der Gesundheit im Vordergrund. Inoffiziell freut sich auch das Budget über zusätzliche Einnahmen. Wenn eine Reform zufällig Jugendschutz, Monopolpflege und fast 500 Millionen Euro an erwarteten Steuern verbindet, spricht man in Wien gerne von einer win win Situation. Für die Branche ist es eher eine win lose Geschichte mit offenen Fragen.

Kritik aus der Branche: Monopol statt Markt

Der Österreichische Cannabis Bundesverband und viele Hanfunternehmen kritisieren die Entwicklung deutlich. Aus ihrer Sicht werden CBD Blüten künstlich in ein Tabaksystem gepresst, in das sie fachlich nicht gehören. Hanfprodukte mit sehr niedrigem THC Gehalt sind eher Agrarprodukt als klassische Tabakware. Dennoch landen sie nun in der gleichen Vertriebsschiene, inklusive fixer Verkaufspreise, Monopolstruktur und Tabaksteuer.

Die Branche verweist auf mehrere Punkte, die politisch gern leiser kommuniziert werden. Der österreichische Markt für legale Hanfprodukte bewegt sich nach Schätzungen im Bereich von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr. Statt diesen Sektor als eigenständige Industrie mit klaren Regeln aufzubauen, wird er über das bestehende Tabakmonopol abgewickelt. Das ist effizient, aber vor allem für jene effizient, die schon im System sitzen.

Zusätzlich steht die Frage im Raum, ob ein exklusiver Trafik Vertrieb für CBD Blüten rechtlich dauerhaft haltbar ist. Gutachten und Verbände zweifeln das an. Gleichzeitig wissen alle Beteiligten, dass sich ein Verfahren durch mehrere Instanzen zieht und Jahre dauert. Die Politik nutzt diese Zeit, um Fakten zu schaffen. Für viele Shops ist das zu lang, um mit angezogener Handbremse weiterzufahren.

Nikotinbeutel, E Liquids und die neue Steuerschiene

Die Novelle ist kein reines CBD Gesetz. Nikotinbeutel und E Liquids werden ebenfalls in das Tabaksystem integriert und ab April 2026 besteuert. Für E Liquids sind konkrete Steuersätze pro Liter vorgesehen, die bis 2028 schrittweise steigen. Nikotinbeutel dürfen künftig nur noch in Trafiken verkauft werden. Damit wird ein bisher sehr freier Markt in geordnete Bahnen gelenkt, die zufällig genau dort verlaufen, wo das Tabakmonopol seit Jahrzehnten unterwegs ist.

Gesundheitspolitisch lässt sich das mit einheitlichen Regeln, strengem Jugendschutz und klaren Vertriebswegen begründen. Aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer entsteht eher der Eindruck, dass harmreduzierende Alternativen zum Rauchen in dieselbe Schublade gesteckt werden wie die klassische Zigarette. Wer gehofft hat, dass differenzierte Risikoabwägungen in der Steuerpolitik eine große Rolle spielen, wird bei dieser Reform vermutlich nicht euphorisch.

Was bedeutet das konkret für CBD in Österreich?

Kurzfristig bringt die Reform eines. Rechtssicherheit für einen Zeitraum bis Ende 2028. CBD Shops wissen, dass sie mit Hanf Lizenz ihre Blüten wieder verkaufen dürfen, wenn auch unter Auflagen. Gleichzeitig ist das Ablaufdatum dieses Modells schon ins Gesetz geschrieben.

  • Kurzfristig: Rückkehr einer gewissen Planungssicherheit für lizenzierte CBD Shops, klare Anforderungen und mehr Kontrolle.
  • Mittelfristig: Zunehmender Druck, das Geschäftsmodell zu diversifizieren, etwa durch andere Hanfprodukte, Services, Beratung oder Kooperationen mit Trafiken.
  • Langfristig: Der stationäre Verkauf von CBD Blüten konzentriert sich auf Trafiken, der Rest der Branche muss sich über neue Nischen definieren.

Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das. CBD bleibt legal, aber der Zugang wird zentralisiert. Wer den typischen Hanfshop mit Fachberatung, breitem Sortiment und eigener Community schätzt, sollte die nächsten Jahre nutzen. Ab 2029 könnte die Auswahl an vielen Orten deutlich nüchterner aussehen.

Was CBD Shops jetzt tun sollten

Die Novelle lässt sich nicht wegdiskutieren. Sie ist der Rahmen, in dem sich die Branche in Österreich bewegen muss. Umso wichtiger ist es, die Übergangszeit aktiv zu nutzen.

  • Prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Hanf Lizenz erfüllt sind und den Antrag rechtzeitig vorbereiten.
  • Das Sortiment analysieren und Produkte identifizieren, die langfristig nicht mehr über den eigenen Shop verkauft werden dürfen.
  • Alternative Umsatzquellen aufbauen, etwa Kosmetik, Food, Textilien, Aufklärung und Beratung rund um Hanf.
  • Kooperationen mit Trafiken, Großhändlern oder anderen Partnern prüfen, um weiterhin sichtbar zu bleiben.
  • Kundinnen und Kunden frühzeitig und ehrlich informieren, was sich wann verändern wird.

Die Zukunft von CBD in Österreich ist nicht hoffnungslos, aber sie wird strukturierter, bürokratischer und stärker vom Tabakmonopol geprägt sein. Wer in diesem Umfeld weiter eine Rolle spielen möchte, braucht weniger Wunschdenken und mehr Strategie. Die gute Nachricht. Hanf bleibt ein legaler Rohstoff mit Potenzial. Die weniger gute. Der Staat hat jetzt sehr genau festgelegt, wer an diesem Potenzial wie mitverdient.

Redakteur hanfplatz Redaktion hanfplatz

Redakteur: Redaktion hanfplatz

Über Redaktion hanfplatz

Über uns

Alles zum Thema Hanf. Shop mit Hanf-Produkten, CBD-Händler, Onlineshops für den Anbau von Hanf. Unsere Redaktion testet, bewertet und berichtet über Hanf-Produkte aus Österreich und Deutschland.

Diesen hanfplatz Beitrag empfehlen:

Interessante Hanf-Shops

Hier werden Premium Hanf-Shops angezeigt.

mehr zu Premium