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Warum wurde Hanf verboten? - Alles zum Verbot von Marihuana

Warum wurde Hanf verboten? - Alles zum Verbot von Marihuana - hanfplatz

Heute ist Hanf in Form von Marihuana vor allem als Rauschmittel bekannt. Doch die Geschichte von Cannabis als Nutzpflanze reicht Tausende Jahre zurück. Forscher der Universität Lausanne fanden durch Genanalysen heraus, dass sie seit über 4.000 Jahren gezielt gezüchtet wird. Das macht sie zu einer der ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Hier geht es darum, wie es zu ihrem Verbot kam.

Nutzhanf

Frühe schriftliche Überlieferungen weisen zwar darauf hin, dass Marihuana von Beginn an als Arznei- und Rauschmittel konsumiert wird. Das in den weiblichen Hanfpflanzen vorhandene THC (Tetra-Hydro-Cannabinol) ruft einen Rauschzustand hervor, der für rituelle Handlungen wichtig ist, etwa bei Begräbniszeremonien im vorchristlichen China. Ferner kennen die Menschen bereits seit der Antike viele medizinische Anwendungen. So nutzen sie die Wirkstoffe der Hanfpflanze, um Übelkeit zu unterdrücken, Augenleiden zu bekämpfen und Schmerzen zu lindern.

Dennoch findet sie seit jeher auch als Nutzpflanze ihren Gebrauch. Zum einen dienen Hanfsamen als Nahrungsmittel. Sie gelten als Superfood. Zum anderen werden Hanffasern und -blätter in der Wirtschaft verwendet, um Segel und Taue von Schiffen sowie robuste Kleidung anzufertigen und Papier herzustellen.

Rückgang der Hanfnutzung

Trotz der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten werden Hanfprodukte im Zuge der Industrialisierung vom Markt verdrängt. Das liegt unter anderem daran, dass es noch keine Maschinen gibt, welche die Pflanze verarbeiten können. Sie muss von Hand gesät, gezogen und geerntet werden. Andere Rohstoffe erweisen sich in der Produktion als gewinnbringender. Anfang des 19. Jahrhunderts löst die mithilfe der Baumwollmaschine industriell verarbeitete Baumwolle Hanfbekleidung in der Textilindustrie ab, das kostenlos verfügbare Holz großflächiger Wälder die Hanffasern in der Papierindustrie.

Zwar wird 1938 in den Vereinigten Staaten die erste vollautomatische Hanfschälmaschine entwickelt. Doch die Anti-Hanf-Lobby, zu der führende Vertreter der Baumwoll-, Holz- sowie Pharmaindustrie zählen, schafft es, Hanfprodukte künstlich durch eine Steuer zu verteuern und den Cannabis-Anbau letztlich zu verbieten.

Verbot von Hanf als Rauschmittel

Nicht nur Lobbyisten bedingen die Einschränkungen des Cannabiskonsums. Nachdem die Alkohol-Prohibition in Amerika zu Beginn der 1930er-Jahre scheitert, verlieren tausende Arbeitskräfte, die für die Überwachung des Verbots zuständig waren, ihre Arbeit. Zu ihnen zählt der Leiter des Internats für Drogen, Harry J. Anslinger. Ihn treibt der Glaube an eine bessere Gesellschaft ohne Drogen an.

Er unterstützt die Produktion von Anti-Cannabis-Filmen wie Reefer Madness, welche die angeblichen Auswirkungen des Konsums von THC zeigen. Seine Behauptungen: Cannabis verändert die Persönlichkeit, verursacht unkontrollierbares sexuelles Verlangen und führt zu Gewalt. Diese Propaganda fällt in den USA auf fruchtbaren Boden. Besitz und Konsum von Hanf werden verboten. 1947 wird Anslinger in die UN-Drogenkommission berufen, in der er 1961 eine Konvention gegen Cannabis durchsetzt. Nach ihr müssen alle Mitgliedstaaten das Verbot in ihren eigenen Gesetzen umsetzen.

Hanfnutzung heute

Cannabis findet in Europa vermehrt medizinischen Einsatz und ist mittlerweile in den meisten Mitgliedstaaten der USA auch als Rauschmittel legalisiert. Trotzdem dürfen in Deutschland nur zertifizierte Landwirte Cannabis als Nutzpflanze kultivieren. Der Hanfanbau im eigenen Garten hingegen ist untersagt. Vielleicht ändert sich das mit der Entkriminalisierung von Cannabis, die im jüngsten Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP festgeschrieben ist. Mit ihr schlägt auch Deutschland ein neues Kapitel in der jahrtausendealten, wechselhaften Geschichte des Hanfs auf.

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