Die Geschichte von Hanf in Nordamerika ist eng mit der kolonialen Vergangenheit der Region verbunden. Schon vor der Gründung der Vereinigten Staaten war Hanf eine wichtige Nutzpflanze für die europäischen Siedler.
Im 17. Jahrhundert
wurden in den amerikanischen Kolonien Gesetze erlassen, die den Anbau von Hanf förderten. Die Siedler erkannten den Wert von Hanf für die Produktion von Segeltuch, Seilen und anderen Textilien. Insbesondere die britische Kolonialmacht drängte auf den Anbau von Hanf, um die Seefahrt und die Marine zu unterstützen. Hanf war aufgrund seiner starken Fasern besonders gut geeignet für die Herstellung von Schiffstauwerk und Segeln.
Während des 18. Jahrhunderts
setzte sich der Anbau von Hanf in Nordamerika fort und dehnte sich aus. George Washington, der spätere erste Präsident der Vereinigten Staaten, war bekannt dafür, Hanf auf seinem Anwesen in Mount Vernon anzubauen. Auch Thomas Jefferson interessierte sich für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Hanf und förderte dessen Anbau.
Im Laufe der Zeit gewannen andere Nutzpflanzen wie Baumwolle an Bedeutung, und Hanf geriet etwas in den Hintergrund.
Während des 19. Jahrhunderts
wurde Hanf jedoch weiterhin für die Herstellung von Seilen und grobem Gewebe verwendet.
Im 20. Jahrhundert
wurde der Anbau von Hanf in den Vereinigten Staaten stark eingeschränkt. Mit dem Marihuana Tax Act von 1937 wurde der Anbau von Hanf weitgehend verboten, da Hanf und Marihuana aufgrund ihrer botanischen Verwandtschaft gemeinsam reguliert wurden. In den 1970er Jahren verstärkte der War on Drugs diese Einschränkungen weiter.
In jüngerer Zeit hat sich die Wahrnehmung von Hanf jedoch gewandelt. Mit der zunehmenden Legalisierung von Cannabis in verschiedenen US-Bundesstaaten und der Verabschiedung des Farm Bills in den 2010er Jahren erlebt Hanf eine Renaissance. Insbesondere die industrielle Verwendung von Hanf für die Herstellung von CBD-Produkten, Textilien, Lebensmitteln und Baumaterialien gewinnt an Popularität.