Männliche Hanfpflanzen enthalten kein THC. Also könnte man davon ausgehen, dass ihr Anbau in deutschen Gärten kein Problem darstellt. Dieser Artikel klärt darüber auf, wie es rechtlich aussieht und wie Hanf im Garten am besten gedeiht.
Hanf im Garten – Ist das überhaupt erlaubt?
Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Nein. Sowohl der Anbau weiblicher als auch männlicher Hanfpflanzen ist nach deutschem Recht verboten. Wer dabei erwischt wird, begeht einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Das gilt auch, wenn die Pflanzen nicht blüht, bzw. gar nicht für die Ernte angebaut wurde. Der Verstoß wird mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet.
Das Verbot geht so weit, dass selbst zufällig wachsende Pflanzen vernichtet werden müssen. Zuvor sollte man die Entdeckung in jedem Fall der Polizei mitteilen. So verhindert man, dass beispielsweise Nachbarn über den typischen Geruch des Hanfs darauf aufmerksam werden. Tut man das nicht, steht immer der Verdacht des Anbaus und damit eine Straftat im Raum. Allerdings gibt es, wie fast immer, Ausnahmen.
Personen, die den Hanf aus einer medizinischen Indikation heraus nutzen möchten, dürfen einige Pflanzen im Garten anbauen. Sie benötigen dafür jedoch eine Sondergenehmigung, die in Deutschland nur in äußerst seltenen Fällen ausgestellt wird.
Wie sieht es mit Nutzhanf aus?
Die Hanfpflanze wird nicht nur ihrer berauschenden Wirkung wegen geschätzt. Nutzhanf eignet sich auch zur Gewinnung von CBD Öl oder wird als Heilpflanze verwendet. Allerdings ist auch dieser Anbau in Deutschland untersagt.
Lediglich Landwirte dürfen Hanf als Nutzpflanze anbauen. Aber auch sie benötigen dafür ein gesondertes Recht in Form einer Genehmigung. Privatpersonen dürfen den Nutzhanf anschließend bei ihnen einkaufen.
Tipps für den Anbau
Hanfpflanzen benötigt vor allem viel Sonne, um gut zu gedeihen. Für Deutschland eignen sich daher besonders frühe Sorten wie Honey Cream Fast Flowering oder Northern Light. Neben Wärme und Licht ist außerdem ein nährstoffreicher, lockerer Boden hilfreich. Ist er zu fest, sollte man ihn vor der Aussaat möglichst tief auflockern, da die Pfahlwurzeln bis zu 3 m tief dringen. Nährstoffarme Böden bessert man mit Anzuchterde nach. Ein saures Milieu wird durch etwas Kalk neutralisiert.
Die Aussaat erfolgt etwa im April. In den folgenden Monaten wird die Pflanze auf eine Höhe von bis zu 4 m wachsen. Je nach Sorte variiert ihre Erntezeit zwischen Juli und September. Zusätzlicher Dünger, Pflanzenschutz oder Unkrautvernichter sind nicht nötig. Die Hanfpflanze selbst unterdrückt das Wachstum von Unkraut recht effektiv.
Auch eine künstliche Bewässerung ist in der Regel nicht notwendig. Die Pflanze holt sich ihr Wasser auch bei längerer Trockenheit aus dem Boden. Staunässe verträgt sich jedoch nicht.
Um die Nachbarn nicht mit dem typischen Geruch nach Hanf zu belästigen, kann man auf wenig riechende Sorten ausweichen. Das sind beispielsweise Jack Herer, die frühe Sorte Northern Light, oder Quick One. Die Sorte Papaya riecht sogar auffallend fruchtig, eben nach Papaya. Sie wurde jedoch speziell für den Indoor-Anbau gezüchtet.
Fazit
Der Anbau von Hanf im eigenen Garten ist nach wie vor untersagt. Selbst zufällig gewachsene Pflanzen müssen der Polizei gemeldet und entfernt werden. Lediglich Landwirte und Personen, bei denen eine medizinische Indikation vorliegen, können durch Sondergenehmigungen das Recht erhalten, Hanf anzubauen.
Erhält man diese Genehmigung, ist der Anbau recht einfach: Die Hanfpflanze gedeiht sehr gut auf nährstoffreichem, lockerem Boden. Sie benötigt außerdem viel Sonne, um von April bis September auf bis zu 4 m zu wachsen, und kommt ohne künstliche Bewässerung aus.